uschy & marco

Tagebuch Kanu Tour 2013

Am Sonntag 4. August war es soweit. Pünktlich um 8.00 Uhr fuhren Thomy und sein Vater vor und los ging die Fahrt Richtung Zürich-Flughafen. Für einmal verlief die Fahrt ohne Probleme und schon bald erreichten wir unser Ziel.

Auch Esther und Stephan kamen pünktlich an und das Einchecken verlief auch ganz gut, mussten wir dies dank einer guten Fee nicht mal selber machen.

Abflug in's Abenteuer
Nach einem kleinen Frühstück verabschiedeten wir uns dann von Esthers und Stephans Kindern und dem Schwiegersohn und machten uns auf den Weg zu unserem Gate. Inzwischen kam eine Schlechtwetterfront auf und unser Abflug verzögerte sich. Auf Grund dieser Verzögerung kamen wir in die Warteschlange und schlussendlich mit erheblicher Verspätung in Frankfurt an. Hier mussten wir uns wirklich sputen um den Anschlussflug nach Whitehorse nicht zu verpassen. Wir schafften es gerade noch rechtzeitig, das Boarding war bereits in vollem Gange.
Thomy bemerkte mit Schrecken den Verlust seines Mobilphone. Leider war vom Flugpersonal keine Hilfe zu erwarten und es wurde ihm mitgeteilt, sich bei der Ankunft, also drei Wochen später, in Frankfurt beim Fundbüro zu melden. Ha, ha.

Der Flug war eigentlich ganz angenehm, abgesehen mal vom Essen. Es sah nicht nur sehr unappetitlich aus, es schmeckte genauso. Die Sicht auf Grönland und die Eisfelder Canadas machten dies aber alles wieder wett und wir genossen den Ausblick in vollen Zügen.

Hoch über den Wolken
Am frühen Nachmittag landeten wir bei Sonnenschein wohlbehalten im Yukon. Die Migration dauerte sehr lange, es schien als würde das Warten kein Ende nehmen. Zu guter Letzt fehlte uns auch noch ein Gepäckstück und wir mussten dies zuerst noch melden, bevor wir uns ein Taxi schnappten und zum Gold Rush Inn fuhren. Die Zimmer waren noch nicht bezugsbereit, wir deponierten das Gepäck und fuhren mit dem Taxi weiter zu Martin, wo unser Auto den Winter über stand. Bald darauf war unser Truck einsatzbereit und wir fuhren zurück in die Stadt und bezogen unsere grosszügigen Zimmer.
Das Abendessen im nahe gelegenen Edge Water Hotel war zwar gut, aber der Speisesaal befand sich im Keller. Wir, so schon müde und dann dieses dunkle „Loch“, wurden derart von einer Müdigkeit überfallen, dass wir beim Essen schon fast von den Stühlen kippten. Kurze Zeit später machten wir uns auf den Weg zurück in unser Hotel wo wir schon bald todmüde in’s Bett fielen.
Abendessen im Edge Water Hotel
nach einem langen Flug
Frühstück im Gold Rush Inn
Montag, 05.08.2013, die erste Nacht nach unserer Ankunft. Wie immer hatten wir einen unruhigen Schlaf. Um 5.00 Uhr begannen wir dann unser Gepäck zu sortieren und Marco braute uns einen feinen Kaffee. Der war wirklich gut. Um 7.30 Uhr hatten wir Tagwache vereinbart. Von Thomy keine Spur. Wir polterten an seine Türe, kein Mucks. Wir konnten es nicht glauben, wie konnte man nur so tief schlafen. Esther entschied sich dann noch ein wenig laufen zu gehen und ein paar Minuten später kam sie lachend, mit Thomy im Schlepptau, zurück. Auch Thomy konnte nicht mehr schlafen und begab sich in aller Früh zum Internet Corner.
Nach einem üppigen Frühstück fuhren wir los zur Subaru Garage wo Thomy, Esther und Stephan ihr Auto in Empfang nahmen. Während die Männer das Baumaterial einkauften und danach mit dem Bau der Vorrichtung für den Transport der Kanus begannen, kauften Esther und ich sämtliche Lebensmittel und alles was man so braucht, ausser Frischwaren, ein. Es war unglaublich was da alles zusammen kam und unsere beiden Einkaufswagen waren mehr als nur voll beladen.
Auf dem Rückweg zum Campground fuhren wir noch kurz zum Flughafen um uns nach unserem vermissten Gepäckstück zu erkundigen. Die schlechte Nachricht war, dass es noch nicht angekommen war, die Gute, dass es von Vancouver aus unterwegs ist, aber erst irgendwann am Abend ankommen würde. Nun ja, Hauptsache es kam noch.
Aufbau für den Transport der Kanus
Essen im Wolf's Den
Auf dem Campground hatten die Männer schon ganze Arbeit geleistet, das Gestell für die Kanus war schon fast fertiggestellt. Es gab natürlich noch einiges zu tun und am Abend gingen wir dann zum Schweizer essen. Die Vorspeise konnten wir gerade noch draussen geniessen bevor sich ein heftiges Gewitter aus schüttete. Zurück im Hotel gab es dann noch einen „Schlumbi“ und bald darauf gingen wir zu Bett.

Dienstag, 06.08.2013, auch heute musste noch einiges erledigt werden. Alles fein säuberlich verpacken, die Kanus und das Equipment beim Vermieter holen, Frischprodukte kaufen und alles gut organisieren.

So verging auch dieser Tag im Nu und ehe wir uns versahen war es schon wieder Abend. Im Subway kauften wir uns noch Sandwich für die morgige Fahrt, immerhin hatten wir auf den nächsten ca. 440 km keine grossartige Möglichkeit uns zu verpflegen. Heute Abend gingen wir zum Italiener. Das Essen war hervorragend, aber ein Lärm, man konnte sich kaum unterhalten.

Mittwoch, 07.08.2013, heute galt es Ernst. Um 5.15 Uhr setzten wir uns in unsere Autos und das Abenteuer konnte beginnen. Die Fahrt auf dem Alaska Highway war sehr schön und es hatte kaum Verkehr, schon verrückt wenn man bedenkt, dass dies die einzige Strasse hier ist, welche quasi den Osten mit dem Westen verbindet. Da und dort stoppten wir, machten Fotos und erfreuten uns der
Alaska Highway
schönen Landschaft. Umso näher wir Watson Lake zukamen, umso trüber wurde die Sicht. Uns war bald klar, dass irgendwo ein Buschfeuer lodern musste. Unser Verdacht wurde dann auch bestätigt, man konnte den Rauch riechen. Wir fuhren weiter bis Lower Post um uns die Stelle an zu schauen, an welcher wir mit unseren Kanus raus mussten. Bis dahin ging es jedoch noch eine ganze Weile. Ein wenig nervös war ich ja schon, aber ich freute mich riesig auf unsere Kanutour.
Lower Post
Nach langem Überlegen wo wir einen unserer Wagen während der Kanutour parken könnten, fragten wir kurzerhand in Andrea’s Hotel nach und durften dort problemlos parken.

Die Weiterfahrt auf dem Cassiar Highway war super schön. Auch da sahen wir selten ein Auto, die Saison neigte sich dem Ende zu und es verirrten sich nicht mehr so viele Leute in den Norden. Am Boya Lake stoppten wir kurz rein, denn einfach vorbei zu fahren wäre schon fast eine Sünde. Dieser smaragdene See ist wunderschön und obschon wir ihn

schon oft und in verschiedenen Launen gesehen haben, fühlen wir uns immer wieder zu ihm hin gezogen und sind fasziniert.
Boya Lake
Pause am Cottonwood River
Weitere Stopps legten wir am Cottonwood River und in Jade City ein. Gegen 17.00 Uhr erreichten wir Dieter und Martin, welche gerade dabei waren das hohe Gras zu schneiden. Dass war eine Begrüssung, wir wurden von tausenden Mücken umschwirrt, umschwirrt ginge ja noch, vor allem ich wurde förmlich attackiert.

Wir genossen ein feines Abendessen, Steaks vom Grill, führten anregende Gespräche und organisierten uns für unsere Tour.

Donnerstag, 08.08.2013 war quasi der Startschuss für unser Abenteuer. So starteten wir unsere ersten 40 km. Als erstes wurde ein wenig geübt, schliesslich waren Thomy, Esther und Stephan keine erfahrenen Paddler und so war dies gleich ein guter Einstieg, zumal der Fluss im Oberlauf keine nennenswerten Gefahren aufweist.
Instruktionen von Marco
Die erste Herausforderung
Wir paddelten durch eine tolle Landschaft, sahen einen Kolibri und einige Weisskopfseeadler und wurden ganz kurz verregnet. Ansonsten blieb das Wetter ganz gut und gegen 17.00 Uhr erreichten wir unser Nachtlager. Wir assen noch einmal alle zusammen und langsam aber sicher machte sich auch ein Kribbeln im Bauch bemerkbar.

Morgen würden wir unsere Boote besteigen und für die nächsten Tage auf uns allein gestellt sein. Zuerst mussten wir aber noch nach Dease Lake fahren um die Fischerlizenz zu besorgen. Auf der ganzen Fahrt gab es nirgends eine Möglichkeit diese zu kaufen.

Freitag, 09.08.2013 um die Mittagszeit bestiegen wir unsere voll bepackten Kanus und glitten bei schönstem Sonnenschein über’s Wasser. Kurz vor den Cottonwood Rapids stoppten wir um uns ein Bild der Stromschnellen zu machen und zu besprechen wie sie am Besten gefahren werden sollten. Die erste Hürde meisterten wir mit Bravur und alle kamen ohne grössere Probleme durch.
Start bei schönstem Wetter
kurz vor den Cottonwood Rapids
Bald darauf stellten wir unser erstes Lager auf einer tollen Sandbank auf. Alles wurde ausgeladen, die Zelte aufgestellt und ein Feuer gemacht. Steak, Kartoffeln, Salat und zur Feier von Esthers Geburtstag, Schoggi Bananen, rundeten diesen schönen Tag ab.

Ein Biber querte den Fluss und kein Geräusch ausser das Knistern des Feuers war zu hören. Gegen 22.30 Uhr krochen wir dann in unsere Zelte.
Unser erstes Lager
an bester Lage
Samstag, 10.08.2013, nach einer ruhigen Nacht lockte uns die Sonne um 7.00 Uhr aus unseren Zelten. Wir freuten uns auf unser Rührei, welches sich dann als pures Eiweiss entpuppte. Ja, so was kann passieren wenn man sich von den Bildern auf der Packung verleiten lässt. Aber egal, die auf dem Feuer getoasteten Hamburger Buns mit Butter und Confi passten perfekt dazu und wir waren rundum zufrieden.
Der Elch verzieht sich in die Büsche
Der Biber war auch schon aktiv und drehte seine Runden. Beim Zusammenpacken entdeckte ich plötzlich einen Elch auf der anderen Flussseite. Die Freude bei uns allen war gross, die Kameras wurden gezückt und bis wir dann endlich soweit waren, hatte sich der Elch bereits in die Büsche verzogen.

Um 10.15 Uhr paddelten wir weiter. Ein ruhiger Flussabschnitt mit vielen Adlern welche uns genauso interessiert beobachteten wie wir sie. Es war ein glühend heisser Tag.
Um 16.30 Uhr legten wir wiederum an einem schönen Platz an und nachdem alles aufgestellt war, mussten wir uns zuerst einmal im kühlen Fluss erfrischen.
Unsere Kochecke
Ein küles Bier im Fluss
Der Fischer in seinem Element
Auch hier zog ein Biber seine Show ab und liess sich von uns überhaupt nicht aus der Ruhe bringen.

Wir suchten Feuerholz, machten ein Feuer und liessen es uns kurze Zeit später bei Spareribs, Hörndli und Salat gut gehen. Eigentlich hatten wir bei dieser Hitze gar keine Lust zum Essen, aber die Lebensmittel litten bei dieser Hitze enorm und so war es wohl das Beste das am ehesten verderbliche zuerst zu essen. Natürlich fehlte es auch nicht an einem Glas Wein und zu guter Letzt genehmigten sich die Einen sogar noch Kafi Schnaps und Whisky. Gegen 22.00 Uhr fanden wir dann den Weg in’s Bett.

Sonntag, 11.08.2013, bei herrlichem Sonnenschein krochen wir um 7.00 Uhr aus den Zelten. Zum Frühstück gab es Bananen-Porridge und schwarzen Toast. Letzteres ist auf Unachtsamkeit des Feuermeisters zurück zu führen und war nicht mehr geniessbar.

Wir packten alles zusammen, löschten das Feuer, beseitigten unsere Spuren und paddelten um 10.00 Uhr weiter. Die Strecke bis McDame hatte es in sich. Der Fluss fliesst kaum mehr und das Paddeln ging in die Knochen.

Zwei Stunden später erreichten wir bei mässigem Gegenwind den ehemaligen Handelsposten der Hudson Bay Company. Zu meinem Bedauern stand das alte Haus welches noch Zeuge dieser Zeit war nicht mehr.
Wie wir später erfuhren wurde es von Vandalen niedergebrannt. Wirklich schade.

Nach diesem kurzen Abstecher ging es flott weiter durch eine traumhafte Landschaft. Wir stoppten in einer grossen Kurve gegenüber einen Cutbank und machten eine kurze Pause. Bald darauf erreichten wir fast unerwartet die Stone Island Rapids. Wir stoppten noch einmal, besprachen die Durchfahrt und dann ging es los.
Kurz vor Stone Island
Unmittelbar vor Stone Island
Ich selber habe grossen Respekt vor diesen Rapids, da sie sehr heimtückisch sind und war dann auch froh dass wir alle heil durch kamen. Weiter Flussabwärts hielten wir Ausschau nach einem geeigneten Lagerplatz. Wir entdeckten eine kleine Insel und gingen an Land. Wir stiessen auf recht frische Grizzly, Wolf und Elchspuren was uns dazu bewegte weiter zu paddeln.

Kurze Zeit später fanden wir einen wunderbaren Lagerort gegenüber einer schönen Cutbank. Hier stellten wir unser Lager auf und waren uns einig, dass wir hier zwei Nächte bleiben würden. Wir nahmen ein Bad im kühlen Fluss, die Männer setzten noch kurz ans andere Ufer rüber um Holz zu suchen und wir genossen den schönen Tag mit lesen und einfach nichts tun. Nach einem kleinen Apéro wagte sich Marco dann mit der Fliege an’s Wasser. Kein Biss! Kaum wechselte er das Gerät, schliesslich mussten wir ja was zu essen haben, biss schon eine Bul Trout.
Vor dem nächsten Lagerplatz
mit Sicht auf eine Cutbank
Feuerholz wird angeliefert
Unser Schlafplatz
Zum Abendessen gab es dann noch einmal Spareribs, Gemüsepfanne und Salat. Wir sassen noch bis 22.30 Uhr um’s Feuer bevor wir müde vom paddeln in’s Zelt krochen.

Montag, 12.08.2013 lockte uns der sonnige Morgen aus dem Zelt. Marco machte uns zum Frühstück Pancakes welche hervorragend schmeckten. Danach machten wir zuerst einmal Ordnung in unserem Bagage. Das Gemüse musste zum Teil gesäubert werden, das sich der Hitze wegen in den Kanusäcken Kondenswasser bildete. Wir verpackten danach alles fein säuberlich in Zip-Säcke und legten die Kanusäcke in den kühlen Fluss. Auch die Kühlbox wurde umgeräumt und geputzt und in den Fluss gestellt. Bei dieser Wärme war es kaum noch möglich alles kühl zu halten.

Nach getaner Arbeit gingen Thomy und Marco angeln und kamen schon bald mit einer Bul Trout zurück. Danach setzten sie mit dem Kanu ans andere Ufer über wo sie weiter angelten. Wir hörten immer wieder wie Steine am Ufer wo die Beiden angelten, in’s Wasser fielen und die Vögel veranstalteten einen unglaublichen Lärm.

Thomy und Marco kamen wieder zurück und kurze Zeit später hörten wir ein ohrenbetäubendes Knacken im Wald, als wäre ein Baum gefallen. Dazu kam noch ein unheimliches, lautes Schnauben.  

Wir diskutierten noch über dieses seltsame Geräusch, war es ein Bär oder ein Elch? Ich muss ehrlich gestehen, mir war die ganze Sache ganz und gar nicht geheuer, hatten wir doch auch hier Grizzly Spuren gesehen und dies gefiel mir überhaupt nicht. Ich dachte nur, hoffentlich ist das jetzt kein Grizzly.

Gebannt suchten wir die Böschung ab und plötzlich sah Thomy den Bären. Es war zum Glück ein Schwarzer und er lief gemütlich der Uferböschung entlang.
Er liess sich von uns überhaupt nicht stören, was mir auch nicht wirklich gefiel. Irgendwann machten wir uns dann bemerkbar, klatschten in die Hände und riefen ihm zu. Aber auch darauf reagierte er nicht. Irgendwann verzog er sich wieder zurück in den Wald und das Spektakel war vorbei.

Marco ging ein Stück Flussaufwärts angeln und plötzlich kam der Bär wieder. Nun sahen wir auch wieso er sich so verhalten hatte, hinter der Bärin trotteten zwei putzige Kleine hinter her. Die kleine Familie kletterte dann die Cutbank hoch und zu unserer Beruhigung entfernten sie sich gemütlich aus unserem Blickfeld.
Pancake Master Marco
Der Bär macht sich aus dem Staub
Spareribs und Gemüsepfanne
Ich liebe Marcos Pancake
Lagerleben
Trinkwasser Aufbereitung
Zum Abendessen gab es heute Aeschen und Bul Trout, Risotto, Mais und Salat. Zur Krönung es Tages gab es zum Nachtisch dann noch einen viel zu süssen Vanillepudding. Auch machten wir unser erstes Brot auf dem Feuer, welches zwar ein wenig schwarz wurde, ansonsten aber ganz gut ausschaute.

Heute ging uns schon das Zwetschgenwasser aus! Was für eine Aufregung. Der Wein musste auch rationiert werden bei dem Zug den die Männer drauf hatten. Obschon es nach Regen ausschaute fielen nur ein paar Tropfen und wir konnten den Abend am Feuer ohne weitere Hektik ausklingen lassen.

Dienstag, 13.08.2013 auch heute Sonnenschein und blauer Himmel. Einmal mehr waren unsere Zelte klatschnass als wir um 7.00 Uhr aufstanden. Wir machten Frühstück, Müesli, Toast und Kaffee, dann das obligate Zusammenpacken und alles wieder ordentlich aufräumen. Inzwischen waren auch die Zelte fast trocken und um 10.00 Uhr ging es dann weiter.

Auf einer Insel vis-à-vis vom "Elephant Rock" legten wir eine Pause ein um etwas zu essen. Auch da machte sich etwas im Wald bemerkbar. Lange Zeit hörten wir es nur knacken und natürlich waren wir gespannt, was für ein Tier es wohl sein könnte. Wir schauten eine ganze Weile an’s Ufer rüber, konnten aber nichts ausfindig machen.
"Elephant" Rock
Neugieriger Elch
Wir entschlossen uns weiter zu paddeln. Kaum hatten wir abgelegt kam ein junger Elch aus dem Wald gelaufen und schaute uns ganz verdutzt an. Ein richtig doofes Elchgesicht wie aus einem Trickfilm stand auf staksigen Beinen vor uns und liess sich von uns ablichten, wie ein Filmstar. Eine wirklich lustige Episode.

Die Weiterfahrt war total entspannt und friedlich, bis zwei Boote den Fluss hoch donnerten. Wir waren ganz perplex, damit hatten wir nicht gerechnet, obschon wir wussten, dass die Jagd bald eröffnet werden würde.

Am Rapid Creek schlugen wir unser Camp für diese Nacht auf. Mit Erstaunen sahen wir weiter Flussabwärts zwei geparkte Autos stehen. Vermutlich gehörten diese den zwei Bootsfahrern.

Die Männer versuchten ihr Glück erneut mit angeln, ausser einer Aesche war nichts zu vermelden.  
Später dann, mit einer anderen Angeltechnik, klappte es  doch noch und einige Bul Trouts wurden gelandet. Heute gab es dann die Fische, Pasta mit Tomatensauce und Salat zum Abendessen. Und ein Glas Wein für jeden, mehr lag einfach nicht drin.

Am späten Abend kamen dann die Jäger mit ihren Booten zurück, fuhren mit ihren Trucks in den Fluss um die Boote auf die Anhänger zu laden und verschwanden wieder. Uns war das schon recht.
Camp am Rapid Creek
Unser Abendessen
Mittwoch, 14.08.2013 um 7.00 Uhr fielen ein paar Regentropfen auf’s Zelt was uns veranlasste nicht gleich raus zu hüpfen. 15 Minuten später war es dann schon wieder vorbei. Wir frühstückten ordentlich, packten wie immer alles zusammen und verliessen den Platz sauber und aufgeräumt. Spätestens nach dem nächsten Hochwasser würde definitiv nichts mehr darauf hindeuten, dass wir einmal hier waren.

Bei strahlendem Sonnenschein paddelten wir weiter. Der Fluss zeigte sich mehrheitlich ruhig, zwei, drei knifflige Stellen welche wir gekonnt meisterten. Esther und Stephan waren kurz mit einer eigenartigen Paddeltechnik unterwegs und paddelten sogar mal mit ungeheurer Kraft Fluss aufwärts, was schon seine guten Gründe hatte. Insider wissen wieso, bleiben jedoch verschwiegen.

Ab und zu sahen wir durch den dichten Wald Jägercamps und auch ein paar wenige Cabins säumten das Ufer, wir sahen eine Schotterstrasse welche zu den Häusern führte und wunderten uns über die Veränderungen innerhalb dieser 15 Jahren. Auch kam uns schon wieder ein Boot entgegen.

An einer heiklen Stelle überführten wir die Boote indem wir sie dem Ufer entlang treidelten und so einem gefährlichen Abschnitt ausweichen konnten.
Wir umgehen einen Abschnitt
Eine weise Entscheidung
Später dann stellen wir auf einer der schönsten Inseln im Fluss unser Lager auf. Der Platz war himmlisch und wir machten uns einen gemütlichen Wellness Tag mit baden, Haare waschen und Sonnenbaden.

In einiger Entfernung bildeten sich düstere Gewitterwolken und wir hörten ein dumpfes Grollen. Thomy und ich machten einen Teig für ein Brot, Marco holte ein paar Aeschen, Stephan machte Trinkwasser und so ging der Nachmittag um.
Unser Paradies
Das beste Brot am Dease
Trinkwasser Aufbereitung
Unser Nachtlager
Das Brot wurde gebacken und wir waren richtig stolz auf unser Meisterwerk. Fast wie vom Bäcker.
Gemeinsam bereiteten wir das Abendessen vor. Es gab Fisch, Gemüsepfanne und Salat. Nicht zu vergessen das obligate Glas Wein. Es war ein herrlicher Tag und diese Insel war ein Paradies. Als wir uns dann in die Zelte zurück zogen und uns in den Schlafsack kuschelten wurden wir vom Heulen der Wölfe in den Schlaf begleitet.

Donnerstag, 15.08.2013 standen wir kurz nach 7.00 Uhr auf. Zum Frühstück gab es das beste Brot im borealen Norden von British Columbia, mit Butter und Confi und wir liessen es uns schmecken. Bald darauf waren wir bereit für die Weiterfahrt. Bei schönstem Wetter paddelten wir auf dem meist ruhigen Fluss die 40 km bis zur Einmündung des Blue River.

Hier stellten wir unser Camp auf und richteten uns für zwei Tage ein. Die alltägliche Prozedur. Zelt aufstellen, Küche einrichten, Sitzgelegenheiten anschaffen, Wasser filtern, Feuerstelle machen, fischen und was eben so dazu gehört. Auch heute nahmen wir ein Bad im Fluss und waren dankbar für diese Erfrischung.
Parking am Blue River
Fish on!
Indessen braute sich am Himmel was zusammen. Vorsichtshalber bauten wir eine Konstruktion, damit wir nur noch die Plane spannen konnten, falls es dann wirklich losging. Es war unglaublich, rund um uns türmten sich Gewitterwolken, das Grollen des Donners kam immer näher, Blitze zuckten am Himmel und wir sassen buchstäblich im Auge des Hurrikans. Es war kaum zu glauben, rundum tobte das Wetter, wir blieben verschont.
Ein Dach für den Notfall
Aeschen zum Znacht
Frühstück
Chili con Carne
Zum Abendessen gab es Aeschen welche Marco mit der Fliege gefangen hatte, Penne mit Tomatensauce und Kabissalat. Neben Gurkensalat, Thomys Leibspeise.

Heute vergassen die Männer sogar den Wein zum Essen worüber Esther und ich uns mehr als nur wunderten. Als wir gegen 22.30 Uhr zu Bett gingen, fing es an zu tröpfeln.

Freitag, 16.08.2013 schliefen wir lange und als wir aufwachten regnete es leicht. Also kein Grund das trockene Heim überstürzt zu verlassen. Wie schon die Tage zuvor hatten wir mit dem Wetter unglaubliches Glück und schon bald liess der Regen nach und innert Kürze war alles trocken.

Wir frühstückten gemütlich und genossen das Nichtstun. Esther, Stephan und Marco liefen ein Stück den klaren Blue River hoch. Thomy und ich machten einen Teig damit wir wieder ein Brot für den Morgen hatten.

Der Tag verlief ruhig. Zeit um zu lesen und zu schreiben und einfach die Landschaft zu geniessen. Das Wetter blieb wechselhaft, mal bewölkt, mal sonnig.

Die Entdecker kamen von ihrem kleinen Ausflug zurück und Marco sah im Fluss etwas auf uns zu schwimmen was er zuerst als Schwemmholz einordnete. Nur kam dann dieses Schwemmholz plötzlich aus dem Wasser und entpuppte sich als Elchbulle. Was für ein Anblick, den Bullen zu beobachten wie er aus dem Wasser stieg.

Heute gab es zum Z’nacht Chili con Carne mit Reis und zur Freude von Thomy, Kabissalat. Anfangs dachten wir ja, dass wir viel zu viel Esswaren mit hätten, nun schwand der Vorrat merklich und die
Auswahl an Frischprodukten war nicht mehr so vielfältig. Vor allem beim Salat hatten wir die Wahl zwischen Kabis oder Gurken, oder Kabis. Auch mit Wein konnten wir nicht mehr auftrumpfen, das letzte Glas wurde heute bedächtig getrunken.

Samstag, 17.08.2013. Über Nacht regnete es heftig und alles war nass. Als wir los fuhren war es immer noch recht bedeckt und linker Hand zeigte sich eine schwarze Wand welche uns eine ganze Weile treu blieb. Zu guter Letzt riss es aber doch noch auf und wir paddelten die nächsten 35 km bei sonnigem Wetter.

Auch heute fanden wir einen tollen Lagerplatz auf einer Kies Bank vis-à-vis einer Cutbank. Es war perfekt, die Zelte konnten wir in einem Sand Bett aufstellen und Feuerholz hatte es auch zu Genüge.
Wie jeden Tag genehmigten wir uns ein Bad im Fluss, genossen die Stille und liessen uns von der Unberührtheit dieser Landschaft in Bann ziehen.
Unser letztes Camp
Von mir aus hätte es ewig so weiter gehen können. Alles stimmte und ich hatte das Gefühl als hätten wir alle Zeit der Welt. Die hatten wir aber nicht. Morgen war der letzte Tag auf dem Fluss und das stimmte mich schon ein wenig traurig.
Zum letzten Mal kochten wir nun unser Abendessen am Fluss. Es gab Risotto mit Steinpilzen und einen gemischten Salat. Kabis, Gurken und Rüebli. Wir zogen uns zeitig zurück, morgen war nicht nur der letzte Tag, sondern es erwarteten uns auch noch zwei Stromschnellen,
wovon ich die Eine als ganz Taff in Erinnerung hatte. An die Andere erinnerte ich mich nicht mehr so recht und so dachte ich mir, wird es wohl auch nicht so schlimm sein.

Sonntag, 19.08.2013 war um 6.15 Uhr bei Regenfall Tagwache. So hatten wir uns den letzten Tag aber nicht vorgestellt. Das Wetter wurde glücklicherweise wieder besser und wir konnten unsere Pancakes am trockenen essen. Die Zelte mussten wir allerdings nass verpacken.

Kurz nach 9.00 Uhr paddelten wir weiter. Die grösste Herausforderung unserer Tour stand uns noch bevor. Bei den Four Mile Rapids stoppten wir um uns ein Bild von den Stromschnellen zu machen. Ich muss sagen, so heftig hatte ich diese Rapids nicht mehr in Erinnerung. Wir besprachen noch einmal alles ganz genau, wo und wie wir durch fahren würden und stürzten uns eine halbe Stunde später in die wilden Wogen.
Die Durchfahrt wird besprochen
Thomy inmitten der Fluten
kurz vor den Two Mile Rapids
Geschafft!  
Es war eine anstrengende Fahrt zwischen Felsen, Bäumen und Walzen und man musste ungeheuer aufpassen und bei der Sache sein.

Diese ca. 600m kamen mir ewig vor und als wir alle heil unten angekommen waren fiel mir ein Stein vom Herzen.

Auch die Two Mile Rapids waren nicht ganz ohne. Kurz aber heftig. Auch diese wurden zuerst von oben in Augenschein genommen und die Durchfahrt besprochen. Was wir von oben nicht sehen konnten, war ein Felsband welches mitten in den Fluten aus dem Wasser ragte und es wurde kurz hektisch in unserem Kanu. Aber wir kamen ohne Probleme durch und schon bald gesellten sich Esther, Stephan und Thomy zu uns.

Wir hatten es geschafft. Die Erleichterung war allen in’s Gesicht geschrieben. Glücklich den Fluss ohne grössere Probleme gemeistert zu haben paddelten wir gemächlich weiter. Wir näherten uns eindeutig der Zivilisation, ein mit Natives besetztes Boot näherte sich, es wurden ein paar Worte gewechselt und die Jungs waren sichtlich erstaunt als wir ihnen erzählten wo wir starteten.

Regentropfen tanzten auf dem Wasser und als wir kurz darauf den Liard River hoch paddelten, liess uns der Wettergott spüren, wie es auch hätte sein können. Mit unglaublicher Wucht prasselten die Regentropfen auf uns nieder und innerhalb von  Sekunden waren wir klatschnass. So hatten wir uns unserer Ankunft nicht vorgestellt, wir rechneten fest damit trocken an zu kommen.

Nach dem die Boote gesichert waren begannen wir mit dem Entladen. Thomy und Marco machten sich indes auf den Weg einen Lift nach Watson Lake zu suchen um das Auto zu holen. Vor gut zwei Wochen standen wir ja schon einmal hier um uns den Ausstieg aus dem Fluss an zu schauen. Damals fiel mir ein Native auf, welcher mich ganz
nett grüsste und genau dieser Mann fuhr dann die Beiden für 25 Dollar nach Watson Lake. Unterdessen schleppten wir alles zur Strasse hoch und eine knappe Stunde später kamen Thomy und Marco angerauscht. Wir luden was wir konnten in den Wagen, jede Lücke wurde gefüllt. Esther und ich fuhren dann mit Thomy nach Watson Lake. Das Auto wurde entladen und Thomy fuhr zurück um die nächste Fuhre zu holen.  
Ankunft im Regen
Währenddessen bezogen Esther und ich die Zimmer und sortierten unseren Bagage so gut es ging. Danach setzten wir uns an die Fensterfront im Restaurant und warteten auf die Männer. Diese kamen dann schon bald vollbeladen zurück.

Nach dem wir uns sortiert hatten machten wir uns auf den Weg zu Kathy’s um was zu essen. Esther und Stephan hatten dieses Restaurant bei einem kurzen Spaziergang entdeckt. Die Karte war vielversprechend und die Wahl fiel uns schwer.  
Wir konnten uns kaum entscheiden bei diesem Angebot. Schon bald wurde das Essen serviert und es schmeckte vorzüglich. Einzig Esthers Pizza kam und kam nicht. Irgendwann fragte die Bedienung, ob sie die Pizza einpacken soll und Esther antwortete ganz entrüstet, auf keinen Fall! Die Pizza wurde serviert und wir alle bekamen einen Lachanfall. Die Pizza war XXXL, kurz gesagt riesig gross und die Frage betreffend einpacken war also absolut berechtigt.
Thomy schwelgt im Glück!
Esther kann es kaum fassen,
damit hatte sie nicht ge-
rechnet. Wir alle bekamen
noch einen rechten Happen ab.
Zurück im Hotel setzten wir uns noch kurz in die Lounge und liessen Tag den Tag bei einem Schlumbi ausklingen. Um 21.30 Uhr waren wir schon im Bett, schliesslich hiess es morgen für die Männer früh aufstehen.

Montag, 19.08.2013 um ca. 6.15 Uhr führen die drei Männer los um die beiden Autos welche am Dease River geparkt waren zu holen. Esther und ich genehmigten uns ein reichliches Frühstück und machten uns auf den Weg um ein zu kaufen. Mir kam es schon verdächtig vor, dass alles so ruhig war in der Stadt, aber ich dachte mir noch nichts dabei.

Als wir als erstes den Liquor Store aufsuchten mussten wir feststellen, dass dieser wegen dem Discovery Day geschlossen war. Das war natürlich eine ganz blöde Sache, zumal wir heute weiter zur Little Atlin Lodge fahren würden und Folge dessen keinen Wein mehr kaufen konnten. Ja wie sollten wir dies bloss den Männern erklären. Natürlich kannte ich die Lösung, behielt es aber schön für mich.

Wir gingen zum Supermarkt und kauften das Wichtigste für die nächsten Tage ein. Dummerweise sicherten wir uns den letzten und einzigen Beutel Eis nicht, welcher dort noch im Gefrierschrank lag und so kam es, dass wir ohne Eis aus dem Laden kamen. In der Tankstelle ganz in der Nähe unseres Hotels konnten wir dann noch Eis kaufen und so war der Tag gerettet. Zumindest fast.

Es war noch nicht mal ganz 11.00 Uhr da kamen die Männer schon wieder angebraust. Wir waren ganz paff, so schnell hatten wir sie nicht zurück erwartet. Ja und dann ging natürlich alles ratzfatz und schon waren wir unterwegs Richtung Whitehorse. Kurz nach der Brücke über den Liard River hielt ein Schwarzbär kurz den Verkehr auf, danach ging es zügig weiter. In Teslin stoppten wir kurz um uns die Füsse zu vertreten. Es war eine schöne Fahrt, kaum Verkehr. Um 16.00 Uhr kamen wir in der Little Atlin Lodge an, wo wir herzlich empfangen wurden.

Wir bezogen das Cabin „Spruce“, welches liebevoll und vor allem praktisch eingerichtet war und fühlten uns gleich wohl hier. Auch konnten wir von Rahel und Andri einen Karton Wein ausleihen, der Abend war gerettet. Wusst ich's doch!

Wir richteten uns ein, kochten Spaghetti Bolognese, dazu gab es einmal mehr Gurkensalat, was Thomy zum Nase rümpfen veranlasste und dazu gab es natürlich Wein. Der Abend war ganz lustig, vermutlich lag dies auch am Wein und als wir gegen 22.30 Uhr in die Federn krochen, hatten wir noch ein richtiges Chäferfäscht. Auf jeden Fall dauerte es eine Weile, bis wir dann endlich schliefen.
Irgendwer sagte immer wieder was Eigenartiges und wir lachten und benahmen uns wie Teenager.

Dienstag, 20.08.2013 fuhren wir nach einem feinen Frühstück mit selbstgemachtem Zopf von Rahel, nach Whitehorse. Das Wetter war herrlich und die Sonne begleitete uns den ganzen Tag.

Während Marco und ich unsere Wäsche machten und alles wieder in unseren Camper räumten, brachten die Anderen das eine Auto und die Ausrüstung zurück. Danach kauften sie für die nächsten Tage ein. Man hätte meinen können, der Notstand bräche aus, so viel kauften sie ein. Vor allem Wein. Vermutlich hatten gewisse Leute ein Trauma.

Zum Abendessen machten wir Steaks, Ofenkartoffeln und was sonst, Gurkensalat. Dies war für Thomy eindeutig zu viel des Guten. Er verzichtete.

Mittwoch, 21.08.2013 blieben wir zu Hause. Am Nachmittag kam Dieter mit seinen Söhnen und zuerst wurde mal eine Runde gequatscht, bevor dann die Männer, ausser Thomy, angeln gingen.

Zum Abendessen gab es selbst gefangenen Hecht und Gemüse. Es war sehr lecker. Um 20.00 Uhr waren wir dann bei Rahel und Andri zum Dessert eingeladen. Das Wetter war leider nicht super gut aber wir konnten das Buffet draussen genniessen, führten anregende Gespräche und genossen den Abend mit den anderen Gästen bis nach Mitternacht.
Hecht aus dem Little Atlin Lake
Dessert Buffet von Rahel
Am Donnerstag den 22. August schliefen wir länger als gewohnt. Nach dem gemeinsamen Frühstück durfte ich mit Esther und Stephan mit Richtung White Pass. Das Wetter liess zu wünschen übrig und so besuchten wir zuerst „Carcross Desert“ die kleinste Wüste der Welt.

Wir stapften durch den Sand und waren fasziniert vom dem was die Natur hier zustande gebracht hat. Inzwischen riss es sogar auf und der blaue Himmel verschönerte das Bild zusehends. Da wir schon da waren fuhren wir auch gleich die paar Kilometer zum Emerald Lake. Wie es der Name schon sagt, dieser See besticht durch seine smaragdene Farbe und ist wirklich einen Abstecher wert.
Carcross Desert
Emerald Lake
Wir fuhren zurück nach Carcross wo wir uns den kleinen Ort anschauten. Sehr viel zu sehen gibt es nicht, es war aber dennoch ganz spannend durch ehemaliges Goldgräber Territorium zu gehen. Die zum Teil noch erhaltenen Häuser aus dieser Zeit verleihen dem Ort einen gewissen Charme und der Matthew Watson General Store ist einen Besuch wert. Obschon sich der Store in den letzten Jahren eher zum Schlechten verändert hat, ist es immer noch sehr interessant hier rum zu stöbern.
Matthew Watson General Store
S.S. Tuthsi Memorial
Natürlich musste auch noch Eins dieser mega feinen Muffins und ein Kaffee gekauft werden und danach ging die Fahrt weiter auf den White Pass. Das Wetter wurde zu unserem Leid immer schlechter und von der traumhaft schönen Aussicht war kaum was zu sehen. Je mehr Höhenmeter wir hatten umso dichter wurde der Nebel.

Wir fuhren dann über die Grenze und ich dachte gar nicht mehr daran, dass wir ja für die Rückreise einen Pass benötigten. Schliesslich befanden wir uns nun auf amerikanischem Boden. Wir fuhren noch ein kleines Stück weiter, machten Fotos und fuhren dann zurück.
White Pass
Tagish Lake
Der Zollbeamte machte uns zum Glück keine Schwierigkeiten, ermahnte uns aber, in Zukunft ja nicht mehr ohne Pass weg zu fahren. Na ja, ich habe schon gewusst, dass wir wieder nach Kanada zurück dürfen. Was hätten sie auch mit uns wollen da oben auf dem White Pass.

Wir fuhren also wieder Richtung Carcross und das Wetter wurde wieder besser. Nach dem Esther nun auch den Scheibenwischer gefunden hatte :-) konnten wir immerhin etwas mehr von der Umgebung sehen. Am Tagish Lake stoppten wir noch einmal um Fotos von Bove Island zu machen. Der Tagish Lake ist ein richtig grosser See und im Goldrausch eine der Routen um nach Dawson City zu gelangen.
Bove Island
In Carcross kauften wir im kleinen Store bei der Tankstelle noch kurz ein und erreichten um 17.00 Uhr die Lodge. Das Wetter wurde wieder schöner, schade dass es auf unserer Tour nicht so war.

Am Freitag 23. August bleiben bis auf Esther alle ein wenig länger liegen. Nach dem Frühstück machten sich Esther und Stephan auf um den White Mountain zu besteigen. Wir drei anderen verbrachten einen gemütlichen Tag und blieben zu Hause. Esther und Stephan kamen ganz begeistert von ihrer
Tour zurück, sahen sie doch tatsächlich Mountain Goats worüber sich die beiden sehr freuten.

Am Samstag den 24. August hiess es dann Abschied nehmen von Rahel, Andri und Lukas. Wir verbrachten wirklich wunderschöne und erholsame Tage auf der Little Atlin Lodge. An dieser Stelle bedanken wir uns noch einmal für die Gastfreundschaft und die tollen Gespräche.

In Whitehorse checkten wir wieder im Gold Rush Inn ein und verbrachten den Tag mit shoppen und rum hängen. Am Abend holten uns dann Conny und Dieter ab und wir gingen fein essen.
lovely Cabin "Spruce"
Abendessen in Whitehorse
Die Nacht über war es unglaublich laut, irgendwie muss da eine Disco in unmittelbarer Nähe des Hotels sein und es war ein Höllenlärm. Leider hatten wir unser Zimmer genau auf dieser Seite und wurden so immer wieder aus dem Schlaf gerissen.

Am Sonntag den 25. August verbrachten wir den letzten Tag im Yukon. Marco und ich fuhren zu Martin auf den Campground und machten den Truck bereit für den Winter. Viel gab es nicht zu machen und so waren wir auch schnell fertig.

Martin fuhr uns zum Flughafen wo die anderen drei bereits auf uns warteten und nach einem kurzen Essen im Restaurant bestiegen wir den Flieger nach Frankfurt.

Dort angekommen hatten wir dann wieder Stress unseren Anschlussflug zu kriegen. Die Sicherheits-
Kontrollen gingen sehr schleppend voran und alles und jeder wurde akribisch untersucht. Die Schlange wurde immer länger und länger und zu guter Letzt bestiegen wir den Flieger einmal mehr als Letzte.

In Zürich fehlte dann ein Gepäckstück von Thomas und so dauerte es doch noch eine ganze Weile bis wir dann endlich raus kamen und Bettina begrüssen konnten welche uns abholen kam.