uschy & marco


Tagebuch Cadada / Alaska 2014

Am 10. August startete unsere Reise nach Canada. Thomas und Anke fuhren uns zum Flughafen, es war Sonntag und somit auch kein Verkehr in der Früh. Folge dessen waren wir dann auch sehr schnell vor Ort, sprich viel zu früh.
Wir verschlugen uns die Zeit damit indem wir uns eine Kleinigkeit zu essen kauften, uns an die Beach Bar setzten, was zu trinken bestellten und den Leuten nach schauten welche hier sehr geschäftig und ungeschäftig unterwegs waren.
Danach zottelten wir ganz gemütlich zu unserem Gate, welches sich in unmittelbarer Nähe befand. Hier hatte es wenigstens noch ein paar interessante Shops und so konnte ich mir die Zeit damit vertreiben ein wenig herum zu stöbern. Auch entdeckte ich einen vielversprechenden Krimi von Vaneca Sten, welchen ich natürlich gleich kaufen musste. Wir setzen uns an einen der kleinen Tische. Während ich Getränke holte hatte Marco bereits Bekanntschaft mit einem Paar geschlossen, welches auch nach Whitehorse flog und wie wir ihre Wohnmobil dort stehen hatten. In Frankfurt sahen wir die Beiden dann wieder. Unser Anschlussflug hatte Verspätung, da eine der Maschinen von Condor ausgefallen war. Man hörte verschiedene Stories darüber was passiert sei. Offenbar verlor eine Maschine ein Rad, ob dies stimmte oder nicht wissen wir bis heute nicht. Ist aber auch egal.
Wir verbrachten das Warten einmal mehr mit essen, Trudi und Ueli leisteten uns Gesellschaft und um 15.30 Uhr ging unser Flug dann in einer fast neuen Maschine endlich weiter. Das Essen war wider Erwarten sehr gut, nur die Zeit wollte einfach nicht vorbei gehen. Mit erheblicher Verspätung landeten wir dann endlich im bewölkten Whitehorse. Die Immigration verlief wie gewohnt reibungslos, nur auf unser Gepäck warteten wir ewig. Inzwischen landete ein weiterer Flieger und der kleine Airport war total crowdy.
Draussen nahm uns Martin in Empfang und unsere Reise ging gleich weiter zum Campground. Während Marco sich um’s Technische kümmerte, verräumte ich unsere Kleider, putzte das Gröbste und richtete drinnen alles her.
Gegen 20.00 Uhr gingen wir dann zum nahe gelegenen Wolf’s Den etwas essen. Schon wieder! Ich war so müde von der Reise, dass ich keinen Appetit mehr hatte und war froh, endlich in’s Bett zu kommen. Kaum legten wir uns hin, fielen wir auch schon in einen Tiefschlaf. Um 3.00 Uhr erwachten wir kurz, schliefen danach aber bis 8.00 Uhr durch.
Am 11.August ging die Arbeit gleich weiter, kaum aus dem Bett bemerkten wir, dass wir ein Problem mit dem Frischwasser in der Küche hatten. Also nichts wie los in die Stadt um ein Ersatzteil zu kaufen. Da wir auch noch einen neuen Reifen für unseren Truck brauchten war unser erstes Ziel Kal Tire. Während der Reifen gewechselt wurde, erledigten wir die ersten Einkäufe. Bei Fraserway einen neuen Wasserschlauch, bei Men’s Work World einen Pyjama für Marco, da zu Hause vergessen und danach Frühstück bei Starbucks was für 17 Dollar eher schäbig ausfiel.
Dann wieder zurück zu Kal Tire, danach zu Canadian Tire eine neue Batterie für den Aufleger kaufen und weiter zum Extra Food um Lebensmittel für die nächsten Tage zu kaufen. Im Laden wurden wir von einer Dame angesprochen welche uns darauf aufmerksam machte, dass es ab 65 einen Discount gäbe. Wohlgemerkt, sie schaute dabei ganz klar Marco an. Zu guter Letzt fuhren wir noch zum Liquor Store um uns ein zu decken. Dort erwähnte die Kassiererin, dass man nach Alaska so viel Alkohol mit führen dürfe, wie man selber brauche, tja, ist wohl eher relativ und abgesehen davon nicht wahr. Hier trafen wir noch auf ein Paar aus der Schweiz, welches auch plante nach Dawson City hoch zu fahren.
Zurück auf dem Campground wurden unsere Einkäufe verstaut und der Wasserschlauch ersetzt. Dummerweise lief da aber etwas ganz schief und plötzlich stand alles unter Wasser. Was für eine Sauerei, ich putzte nun zum dritten Mal innerhalb von 24 Stunden alles raus.
Zum Abendessen gab es dann nur eine Suppe und Wienerli.
Am 12. August hiess es um 06.45 Uhr aufstehen, schliesslich hatten wir noch eine rechte Strecke vor uns. Als ich vom Duschen zurück kam war das Frühstück bereits fertig und ein guter Kaffee stand auf dem Tisch. Es ging nicht lange und wir waren bereit für die Abfahrt. Auf dem Campground war noch alles ganz ruhig und wir fuhren gemächlich los um niemanden auf zu wecken.
Plötzlich entdeckten wir am Wegrand einen leblosen Mann, der erste Gedanke war, dass muss ein Scherz sein, der zweite Gedanke war dann aber das ist keine Scherz, Marco drückte in die Eisen und wir stoppten unsere Fahrt abrupt.
Wir rannten zu dem Mann und stellten fest, dass er nicht ansprechbar war. Während Marco mit den Wiederbelebungsmassnahmen anfing rannte ich wie vom Teufel gejagt los, stoppte noch einen anderen Camper auf und bat um Hilfe bevor ich weiter rannte zum Haus um Hilfe zu holen. Noch nie in meinem Leben bin ich so schnell gerannt. Ich klopfte an die Türe doch da rührte sich nichts. Ich hämmerte immer energischer und hoffte, dass die Türe das überhaupt aushält, was mir aber irgendwie egal war. Der Hund begann zu bellen und endlich stand Jacky in der Tür. Sie rief gleich die Ambulanz und ich eilte wieder zurück.
Marco bekam Unterstützung von der Beifahrerin aus dem Wohnmobil. Sie war wie wir später erfuhren Krankenschwester. Auch ein Motorradfahrer eilte herbei und übernahm die Reanimierung. Als die Rettungswagen, es waren gleich zwei, nach ca. 20 Minuten ankamen konnten die Sanitäter auch nichts mehr machen. Der Mann verstarb auf der Stelle wo wir ihn vorgefunden hatten. Ja das war kein schöner Start. Das Schlimmste war die Familie des Verstorbenen, eine Frau und vier kleine Kinder. Als die Frau irgendwann auf den Platz kam und merkte was los war verfiel sie in Panik, was verständlich ist und nach und nach kamen die Kinder dazu, es war einfach schrecklich und so traurig.
An’s Weiterfahren war nicht zu denken. Die RCMP kam auf den Platz und Marco musste eine Aussage machen. Der Polizist fragte immer wieder dasselbe, wo war der Mann, wie lag er da, wer war noch da, wo war die Frau und so weiter. Es war total mühsam, dazu kam noch dass er mich nicht dabei haben wollte, was ich aber nicht zuliess. Schliesslich kann Marco nicht so gut Englisch und ich wollte nicht, dass ihm aus irgendeiner Antwort noch ein Strick gedreht wird.
Um 10.00 Uhr konnten wir dann weiter ziehen. Die Fahrt auf dem Klondike Highway war sehr schön, kaum Verkehr, dafür viele Schlaglöcher und Baustellen. Wir stoppten bei den Five Finger Rapids um Fotos zu machen, auch da trafen wir wieder auf Schweizer. Das Wetter war traumhaft, da und dort machten wir einen kurzen Halt und erreichten dann um 17.00 Uhr den Mayo River wo wir direkt am Fluss unser Fahrzeug hin stellten. Der Campground war an einer top Lage, aber ein wenig herunter gekommen.
Bald schon hatten wir ein Feuer und grillierten unser erstes Steak. Natürlich fehlte auch das Glas Wein nicht und wir genossen die Ruhe und die Einsamkeit. Wir bekamen dann doch noch Nachbarn, welche beim Reinfahren mit ihrem Aufleger einen Baum streiften. Obschon wir ihnen zuriefen und mit den Händen gestikulierten, war es zu spät. Der Schaden hielt sich aber in Grenzen und bei näherem Hinschauen stellten wir fest, dass das vermutlich nicht der erste Baum war der im Weg stand. Na ja, die Amies nahmen es sehr gelassen, war wohl wirklich nicht das erste Mal so wie das Fahrzeug aussah.
Das Wetter hielt sich prächtig, kurz vor 22.00 Uhr zeigte sich der Himmel immer noch ganz blau. Es war sehr angenehm, ausser die Mücken, an die mussten wir uns zuerst wieder gewöhnen, wenn man das überhaupt kann.
Am 13. August stand ein Ausflug nach Keno auf dem Programm. Die Strasse war mit Schlaglöchern gespickt und verlassen, kaum ein Auto. Der Ort war noch so wie wir ihn in Erinnerung hatten. Das letzte Mal waren wir vor zwanzig Jahren hier oben und schon damals hatten wir das Gefühl am Ende der Welt zu sein. Die Jahre haben natürlich ihre Spuren hinterlassen. Die Bewohner geben sich zwar Mühe, alles ist mit Blumen geschmückt, aber man wird den Eindruck nicht los dass alles ein wenig herunter gekommen ist. Schade.
Wir machten einen Besuch im Museum, was sehr interessant war. Hier liegen Teile rum, die bestimmt über hundert Jahre alt sind, es war mega spannend. Beim Betrachten des Keno Hotels hat man das Gefühl um 100 Jahre zurück versetzt zu sein, fehlte nur noch der Minenarbeiter mit seinem Schlapphut und der Schaufel über der Schulter, welcher in den Saloon schlendert. Auch das Innere des Hotels war beeindruckend, bestimmt alles noch aus der Zeit wo hier geschäftig nach Bodenschätzen gegraben wurde. Der Kaffee war eine lausige Brühe aus der Thermoskanne, kostete 5 Dollar, war vor 100 Jahren bestimmt auch nicht besser.
Uns ist und bleibt es ein Rätsel, von was die wenigen Leute hier leben, permanent sind es fünf an der Zahl, alle im Ruhestand. Die Minen sind wie wir erfuhren zurzeit geschlossen, da die Preise in den Keller gefallen sind.
Auf dem Rückweg fuhren wir noch in’s Dorf Mayo, wo wir in einem kleinen, super gut sortierten Laden ein paar Lebensmittel einkauften. Danach erkunden wir das kleine Dorf mit seinen sauberen Strassen und geschmückten Gärten. Wirklich hübsch.
Zurück auf dem Campground musste Marco dem Geräusch welches schon seit längerem von der Beifahrertüre aus kam auf den Grund gehen. Sprich er demontierte meine Türe. Die ganze Aktion war aber wie sich später herausstellte für die Katz.
Gegen Abend fuhr erneut ein Motorhome zu, wir erkannten gleich am Rückwärtsfahren, dass mussten Europäer sein. Zügig führte der Fahrer das Mobil rückwärts auf den Platz neben uns. Unsere Vermutung bestätigte sich sogleich, es waren Schweizer.
Marco entschied sich für ein paar Würfe am Wasser, das Wetter verschlechterte sich zunehmend und es setzte Regen ein.
Wir unterhielten uns mit den drei Schweizern welche nach dem Abendessen noch zu uns auf ein Glas Wein kamen. Es war sehr interessant und wir erfuhren endlich einmal wie das mit dem Einlösen der Fahrzeuge im Yukon funktioniert. Dafür waren wir wirklich dankbar, denn bis jetzt konnte uns dies niemand so richtig sagen.
Als die Drei in ihren Camper zurück gingen goss es wie aus Kübeln.
Am 14. August fuhren wir um 6.30 Uhr los richtig Dawson City. Das Wetter lies sehr zu wünschen übrig, teils dicker Nebel und von der Landschaft sahen wir nicht viel. Einmal sass ein schwarzer Fuchs auf der Fahrbahn, das einzige Highlight auf der Fahrt.
Ein paar Stunden später erreichten wir den Stadtrand von Dawson City wo wir auftankten, dumpten und so gut es ging unser Gefährt vom Dreck befreiten. Wir schauten uns den Gouverment Campground an welcher eigentlich ganz nett war, entschieden uns aber für die Weiterfahrt. Der Yukon River kann hier nur mittels einer Fähre überquert werden. Wir reihten uns ein und wen sahen wir da, den Biker welcher Marco bei der Wiederbelebung zur Seite stand. Er und seine zwei Kollegen waren, nach dem sie eine Nacht hier waren auf der Weiterreise. Die Welt im Yukon ist klein, wie wir immer wieder feststellen.
Auf der anderen Seite des Flusses fanden wir einen schönen Platz und stellten uns hin. Kurz darauf fuhren wir zurück in die Stadt. Zu unserer Freude wurde das Wetter immer besser und der Himmel riss auf. Als erstes genehmigten wir uns eine Mahlzeit im Sourdough Joe’s. Das Essen in diesem lieblos eingerichteten Restaurant war nicht schlecht und die Bedienung ganz nett. Danach streiften wir durch die verlassene Stadt, kaum ein Mensch war auf der Strasse. Wir machten Fotos von den vielen alten Häusern. Natürlich mussten wir auch noch den Hardware Store aufsuchen. Wir waren fasziniert vom Angebot, hier kann man einfach alles kaufen. Wir kauften uns eine gold wash pan.
Unter anderem suchten wir noch die Bibliothek auf um unsere Mails ab zu rufen. Obschon draussen angeschrieben war, dass schmutzige Schuhe ausgezogen werden müssen, behielten wir unsere an. Waren ja schliesslich nicht schmutzig. Drinnen fiel mir sofort eine Frau auf, sie kam mir extrem bekannt vor. Sie machte uns dann noch blöd an wegen den Schuhen, was wir zur Kenntnis nahmen. Beim Rausgehen sah ich die Frau noch einmal, irgendwie hatte ich das Gefühl sie zu kennen.
Wir schlenderten weiter Richtung Liquor Store, plötzlich stoppte ein Truck und wir konnten es kaum glauben, wieder die Frau, diesmal mit ihrem Partner und jetzt fiel der Groschen. Es waren Marina und Michi, welche wir vor 2 Jahren am Little Atlin Lake kennen gelernt haben. Die Welt ist eben im Yukon wirklich klein. Lustiger weise waren die Beiden auf demselben Campground wie wir und wir verabredeten uns gleich für den Abend.
Natürlich mussten wir unbedingt noch zum Dredge No. 4, welcher in den letzten Jahren renoviert wurde. Es war sehr interessant, obschon jetzt alles auf den Tourismus ausgelegt ist. Verständlich, aber schade. Danach fuhren wir noch hoch auf den Dom wo wir die gigantische Aussicht auf Dawson
City und die umliegenden Goldfelder genossen. Ein beeindruckender Anblick, alles ist hier umgegraben.
Zurück auf dem Campground war unser Tisch bereits lieblich mit einem Tischtuch bedeckt und mit Kerzen dekoriert. Marco band ein paar Fliegen während ich in meinem Buch las. Wir wollten bevor unser Besuch kam noch einen kurzen Spaziergang machen, da entdeckte Marco, dass unsere Gasleitung runter hing. Ja, aus dem Spaziergang wurde dann nichts, der Schaden musste behoben werden und ich durfte einmal mehr assistieren.
Bald darauf kamen Marina und Mike und später noch ein paar Bekannte von ihnen. Es wurde ein langer und auch sehr lauter Abend, was unserem Nachbarn gar nicht gefiel. Was ich verstand, wir waren wirklich laut.
Am 15. August schliefen wir bis fast 9.00 Uhr, kein Wunder nach dieser kurzen Nacht. Wir machten uns ein kleines Frühstück, verabschiedeten uns und nahmen den Top of the World Highway unter die Räder. Prächtiges Wetter begleitet uns auf unserer langen Fahrt, die Aussicht war unübertrefflich. Es hatte kaum Verkehr und soweit das Auge reichte sah man nur die Strasse und endlose Wälder.
An der Grenze wurden wir sehr mürrisch und unfreundlich empfangen. Als die Beamtin dann aber unseren Pass sah, taute sie auf und brachte sogar ein Lächeln zum Vorschein. Böse Zungen behaupten, dass die Alaskaner das Volk von British Columbia nicht mögen. Wir wissen es nicht. Die Reaktion am Zoll lässt aber vermuten, dass es durchaus so sein kann.
In Chicken stoppten wir kurz, vertraten uns die Beine und machten uns wieder auf den Weg, der sich noch hinzog. Wir fuhren einem Bach entlang wo es erlaubt war Gold zu waschen, am liebsten hätten wir unsere Pfanne auch geschwenkt. Da man aber fast keine Lebensmittel nach Alaska einführen darf, hatten wir auch nicht unbedingt dabei was unser Herz begehrte und so wurde unser Traum vom Goldsuchen auch gleich wieder begraben.
Da Wetter wurde immer schlechter, grosse Wolken setzten sich vor die Sonne. Ein heftiges Gewitter kam auf und ich war froh, dass wir nicht mehr auf dem Top of the World Highway waren. Der Strassenbelag war ja so eine Art Sand und wäre bestimmt sehr glitschig geworden bei Regen, das wollte ich mir gar nicht erst vorstellen.
In Tok kauften wir zuerst einmal so richtig ein. Der kleine Laden war erstaunlich gut sortiert, so gute Spareribbs fanden wir nachher nirgends mehr. Wir tankten auf, füllten Propan nach und besorgten auch gleich noch Holz und die Anglerlizenzen.
Wir fuhren Richtung Westen und schon bald erreichten wir den Eagle Trail Campground, ein wunderschöner Platz und wir waren in unserem „Rondell“ die einzigen Camper. Marco bereitete Spaghetti Bolognese zu, dazu gab es einen gemischter Salat.
Das Wetter war sehr schön aber es kam ein heftiger Wind auf. Wir waren aber so müde, die kurze Nacht machte sich bemerkbar, dass wir schon um 20.00 Uhr zu Bett gingen und uns vom Wind in den Schlaf schaukeln liessen.
Am 17. August erwachten wir nach fast zwölf Stunden Schlaf, wir konnten es kaum glauben. Bald ging unsere Fahrt weiter Richtung Norden. Zurück in Tok tankten wir noch Wasser auf, checkten die Mails und danach ging unsere Reise weiter Richtung Delta Junction.
Das Wetter verschlechterte sich von Minute zu Minute und innert Kürze fegte ein orkanartiger Wind über’s Land. Wir mussten unbedingt noch mehr Feuerholz auftreiben, was nicht einfach war. An einer Tankstelle fanden wir dann welches und deckten uns gleich ein.
Die Fahrt Richtung Paxson wäre wunderschön gewesen. Da inzwischen noch heftiger Regen einsetzte konnten wir kaum die gigantischen Berge und Gletscher ausmachen welche den Horizont zu meiner Rechten säumten. Das war wirklich ein Jammer!
Ab und zu konnten wir einen Blick auf die Pipeline erhaschen welche auf ihrem Weg durch die Wildnis das Öl von Prudoe Bay nach Valdez pumpt. Eine imposante Erscheinung inmitten dieses unberührten Landstriches.
Irgendwann sagte ich zu Marco dass es an der Zeit wäre endlich einen Elch zu sehen und kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen stand ein Elch am Strassenrand. Leider kam uns ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt ein Auto entgegen und der Elch verschwand im Dickicht. Auch sahen wir sehr viele Jäger was um diese Jahreszeit ganz normal ist. Die Tiere wissen das aber auch und so sieht man sie eher selten. Am Gulkana River schauten wir den Rotlachsen beim Laichen zu und ein Weisskopfseeadler spähte genauso interessiert auf’s Wasser wie wir.
In Paxson angekommen mussten wir feststellen, dass die Lodge zu war und auch die Tankstelle gab es nicht mehr. In unserer Mile Post vom 2011 stand nichts davon und so mussten wir annehmen dass die Lodge irgendwann in den letzten drei Jahren zu machte.
Also fuhren wir eben ohne zu tanken weiter auf dem Denali Hwy, begleitet von trübem Wetter und Regen. Kurze Zeit später kreuzte eine Elchkuh mit ihren zwei Kälbern unseren Weg, unmittelbar daneben zwei Jäger, welche das Tier zu unserer Freude natürlich nicht schiessen durften.
Auf dem Tangle Lake Campground hatten wir grosses Glück und konnten gerade noch einen Platz ergattern. Die meisten Plätze waren von Jägern besetzt worüber ich nicht gerade begeistert war.
Der Regen liess ein wenig nach und Marco zog mit seiner Fliegenrute los. Nach gut eineinhalb Stunde nkam er zurück, das Glück war ihm hold und er fing an die zehn Äschen, welche er aber wieder zurücksetzte.
Zum Abendessen gab es eine Suppe und Wienerli welche nach gar nichts schmeckten und die restlichen Spaghetti. Wir hatten das Gefühl das Wetter würde besser, der Himmel hellte auf aber es war saukalt und ich war mehr als nur froh um meine Merinounterziehwäsche. Immerhin waren wir hier auf 1000 m.ü.M. und man konnte den Schnee riechen.
Als wir am 17. August aufwachten zeigte sich das Wetter immer noch von seiner schlechtesten Seite. Es goss in Strömen und von der Landschaft konnten wir kaum was sehen. Auf der Weiterfahrt sahen wir viele Berry Pickers und Jäger welche ihre Autos zum Teil mitten auf der Strasse parkten. Tja, andere Länder andere Sitten.
Auch sahen wir einen Elchbullen welcher genüsslich äste, bestimmt wusste er dass die Jagd erst eröffnet wurde und liess sich daher überhaupt nicht stören.
Nach einer langen Fahrt auf einer schlammigen Piste kamen wir dann am Bruskana Creek an. Unser Auto und der Aufleger standen vor Dreck, auch die Fenster waren vom Dreck zu gepflastert. Wir stellten uns direkt an den reissenden Fluss. DA wir auch für solche Fälle gerüstet sind schöpfte Marco mit dem Eimer Wasser aus dem Fluss und spülte den Schmutz so gut es eben ging eimerweise runter von unserem fahrbaren Haus.
Später entschloss sich Marco trotz des anhaltenden Regens noch ein wenig angeln zu gehen und kam nach einer ganzen Weile mit vier Graylings zurück. Danach entzündeten wir mit dem klatschnassen Holz ein Feuer welches uns schön wärmte und grillierten Spareribbs. Marcos Leibspeise. Es war ein sehr ungemütlicher Abend und wir waren froh um unsere Heizung welche unser Heim bald mit wohliger Wärme erfüllte.
Am Morgen des 18. August machte es den Anschein als würde sich die Wetterlage verbessern, was aber nicht so war. Im Gegenteil, es wurde noch viel schlimmer.
In Cantwell tankten wir auf und suchten vergebens nach einem car-wash. Im Postoffice kaufte ich noch Briefmarken und staunte nicht schlecht als ich dort auf Deutsch angesprochen wurde. Die nette Frau aus Ostdeutschland hatte wohl auch Freude wieder einmal mit jemandem ihre vertraute Sprache zu sprechen und es war ganz interessant was sie zu erzählen hatte.
Hier gab es wirklich nichts und einmal mehr wunderten wir uns wie dies funktionieren konnte. Die nächste Tankstelle kam 95 Meilen Richtung Süden. In einem Chevron Shop wollten wir noch zwei drei Kleinigkeiten kaufen aber das Angebot war minimal und die Bedienung ungewohnt unfreundlich.
Also fuhren wir weiter Richtung Süden. Es regnete und Marco bemerkte dass mit den Bremsen vom Trailer etwas nicht in Ordnung war. Ich weiss nicht wie oft wir dies schon erlebt haben, dieses Bremssystem ist offenbar nicht das Gelbe vom Ei und immer wieder muss was repariert werden. Wir fuhren auf einen Ausstellplatz und die grosse Zerlegung begann. Zum Glück konnte Marco das Ganze wieder instand stellen und nach einer guten Stunde ging die Fahrt weiter. Es regnete und regnete. In Trapper Creek stoppten wir, kaufen was ein, dumpten, checkten die Mails und fuhren weiter.
Das Wetter wurde zu unserer Freude immer besser und als wir am Montana Creek ankamen lachte die Sonne vom Himmel. Was für ein Hochgenuss! Der Campground war nicht sonderlich schön, wenigstens hatte es nur ein paar wenige Camper obschon an der Strasse ausgeschildert war: „Silver are in“.
Am Fluss sah die Situation aber dann ganz anders aus. Angler an Angler und für mich war jetzt schon klar dass ich so nicht angeln wollte. To crowdy. Marco lief noch ein Stück den Fluss hoch, fing aber nichts, ausserdem war er auch nicht so begeistert vom Fluss. Als wir 1996 hier waren war alles noch viel ruhiger und beschaulicher. Die Zeiten haben sich halt geändert. Und überall wo man mit dem Auto hinkommt hat es eben auch Leute.
Wir machten dann ein Feuer und schon bald brutzelten die Graylings vom Bruskana Creek in der Aluschale. Na ja, die Zubereitungsmethode von Marco liess zu wünschen übrig, vermutlich übertrug sich die Enttäuschung vom Montana Creek auf seine Grillkünste. Aber wir hatten Hunger und so wurde gegessen was auf den Tisch kam. Nach dem Essen kamen noch Uschi und Paul, auch Schweizer, auf ein Glas Wein vorbei und wir hatten eine nette Unterhaltung mit den Beiden. Gegen halb elf gingen wir dann in die Federn.
Am Morgen des 19. August ging die Fahrt weiter nach Süden. Wir deckten uns in Wasilla bei Fred Meyer ein und machten danach einen Abstecher nach Eklutna. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, wir setzten uns nach draussen, assen ein Sandwich und genossen die Sonne welche uns herrlich wärmte. Danach machte ich noch einen Rundgang durch den Friedhof mit den farbigen Geisterhäuschen und liess mir die Geschichte der kleinen Indianersiedlung erklären.
Bei Pro Bass, einem mega fisherstore war unser nächster Halt da Marco noch ein Gillet und anderen Kram benötigte. Dieser Shop ist das Paradies für jeden Angler und Jäger und ich muss zugeben auch ich fand diesen Laden einfach Hammer.
Kurz nach Anchorage sahen wir fünf Bergziegen hoch über der Strasse in den Felsen. Auch sahen wir Beluga Wale und waren erfreut das Glück zu haben diese Tiere zu sehen.
Wir wussten noch nicht so recht wo wir übernachten wollten und so fuhren wir Richtung Whittier wo wir auf dem Williwaw Campground einen wunderschönen Platz mit Sicht auf die Berge und Gletscher fanden. Der kurze Abstecher hatte sich in jeder Hinsicht gelohnt. Wir erkundeten die Gegend, besuchten das Visitor Center und waren fasziniert von den vielen Gletschern welche vor Jahren noch weit in’s Land hinein wuchsen. Obschon sie sich merklich zurückgezogen haben war es immer noch ein sehr beeindruckender Anblick.
Am Abend machte sich Marco dann daran die Bremsen vom Aufleger neu zu verdrahten und einmal mehr wurde ich zum Handlanger verdonnert. Danach gab es Hamburger von Fred Meyer welche vorzüglich schmeckten, was für ein Schmaus im Gegensatz zu gestern. Nach dem Essen spazierten wir noch zum Bach runter und schauten den Lachsen beim Laichen zu. Ein Grizzly tauchte leider nicht auf, obschon überall darauf aufmerksam gemacht wurde wie man sich verhalten sollte. Wir waren natürlich schon auf der Hut, den Bärenspray hatten wir allerdings im Aufleger vergessen.
Am 20. August schliefen wir zu lange, wie schon öfters in diesen Ferien. Auf der Weiterfahrt bemerkte Marco schon wieder dass mit den Bremsen etwas nicht in Ordnung war. Unglaublich, ich sah mich schon wieder handlangern. Wir stoppten und das Problem war sehr schnell behoben, falsch angeschlossen weil da alles verkehrt ist was man(n) zwar weiss. Danach lief alles wie am Schnürchen.
Wir fuhren weiter bis nach Seward wo wir ein paar Meilen ausserhalb auf dem Stony Creek Campground für zwei Nächte eincheckten. Der Platz kostete satte 42 Dollar pro Nacht, hatte aber Duschen, eine Laundry und sogar warmes Wasser im Spülkasten der Toiletten. Da war wohl auch was verkehrt angeschlossen.
Wir buchten für den darauf folgenden Tag eine Tagesfahrt mit dem Schiff zu den Gletschern und besuchten den Exit Glacier. Hier waren wir schon vor 20 Jahren und staunten nicht schlecht wie weit der Gletscher sich in diesen Jahren zurückgezogen hat. Es war unfassbar wie hoch man nun laufen musste um an das Ende der Gletscherzunge zu gelangen.
Zurück auf dem Campgroud wurde auch gleich gewaschen und die, Mails gecheckt. Es ging nicht lange da wurde ich von zwei älteren Frauen aus North Carolina angesprochen. Die Beiden waren mit einem Camper unterwegs und hatten keine Ahnung von irgendwas. Wasser und Abwasser anschliessen, umstellen von Gas auf Elektrizität usw. Wir halfen den Beiden dann und hofften dass  auf ihrer Reise alles gut ging.
Zu unserem Platz gehörte ein lauschiges Grillplätzchen, wir grillieren Pouletschenkel, dazu machten wir eine Gemüsepfanne auf dem Feuer und genossen den schönen Abend. Eigentlich war es ein ganz schöner Platz.
Am 21. August um 09.00 Uhr ging die Fahrt mit dem Schiff bei schönstem Wetter los. Wir sahen schon bald Otter welche sich im Wasser tummelten, Wale und unzählige Seelöwen welche sich auf den Felsen um Spirit Island sonnten. Es war einfach traumhaft. Doch es dauerte nicht lange und wir fuhren in eine dicke Nebelwand und schemenhaft konnte man ab und zu die schneebedeckten Berge durch den Nebel erkennen. Wir waren natürlich sehr enttäuscht und obschon der Kapitän immer wieder betonte er habe das Gefühl das Wetter würde sich wieder von seiner guten Seite zeigen konnten wir es kaum glauben.
Aber siehe da, der Kapitän wusste von was er sprach. Plötzlich lichtete sich der Nebel und wir fanden uns inmitten gewaltiger Gletscher wieder. Was für ein fantastischer Anblick, ein Raunen ging durch’s Schiff und alle Passagiere standen andächtig an der Reling. Die Freude war allen in’s Gesicht geschrieben. Der Motor wurde abgestellt und wir trieben ca. eine Stunde vor den Gletschern. Im Wasser trieben viele kleine Eisberge, einige davon waren von ganz süssen Roben erobert. Ein unvergesslicher und wunderschöner Moment.
Diese Fahrt wird immer in unseren Herzen bleiben, wir sahen Seelöwen, Robben, Otter, Weisskopfseeadler, Puffins, Orkas und Grauwale. Es war ein absolut wunderbarer Ausflug und das Geld alleweil wert.
Zurück in Seward flanierten wir noch ein wenig dem Hafen entlang und gingen dann zur Feier des Tages in ein Restaurant essen. Allerdings war das Essen nicht so ein Hit, alles im Öl frittiert was gar nicht unser Ding war. Eigentlich sollten wir es ja wissen…..
Am 22. August erwachten wir nach zehn Stunden Schlaf. Es war unglaublich wie gut wir hier immer schlafen und vor allem wie lange. Wir machten Kaffee, packten zusammen und fuhren Richtung Kenai.
Wir entdeckten schon bald einen schönen Campground direkt am See. Es hatte kaum Leute, zu unserem Entsetzten war aber fast alles reserviert, oder eben was nicht reserviert war, war besetzt. Aber auch hier stand das Glück auf unserer Seite. Denn der Einzige Platz der nicht reserviert war wurde eben gerade frei und so standen nun wir hier. Das mit den Campgrounds welche reserviert werden können ist eben so eine Sache und heute war Freitag. Über’s Wochenende fahren in der Regel alle raus. Da wird alles zusammengepackt und ein Riesenaufwand betrieben für manchmal nur eine Nacht.
Nach einem kurzen Imbiss gingen wir auf Erkundungstour. Am Kenai River schauten wir uns ein paar Plätze an wo man angeln könnte und danach fuhren wir zurück. Direkt beim Campground floss der Quarz Creek in den See und wir gingen angeln. Überall lagen tote Lachse im Wasser und der Geschmack war entsprechend. War ich froh dass wir unseren Platz auf der anderen Seite vom Campground hatten.
Hier trafen wir auf Alex und Frank aus Ohio, welche uns mit Ratschlägen überschütteten und uns auch noch zwei Fliegen schenkten. Die Beiden kommen offenbar schon seit Jahren immer wieder hier hin und sind völlig begeistert. Dank Marco fing ich zwei schöne Dolly Varden, auch Marco fing ein paar Dollies und noch zwei Rainbows.
Der Campground welcher bis vor kurzem noch fast leer war füllte sich stündlich und es war ganz interessant zu zuschauen was die Leute so alles anschleppten. Auch das Wetter hielt sich gut bis auf ein paar Regentropfen, am Abend blieb es trocken. Wir grillierten einmal mehr spareribbs und dazu gab es Gemüse. Es war lecker und wir genossen den Abend, auch wenn es nicht mehr so warm war.
Am 23. August um 7.00 Uhr klingelte unser Wecker, die wohlige Bettwärme hinderte uns aber daran das warme Bett zu verlassen und so wurde es 8.30 Uhr bis wir uns endlich aufraffen konnten. Das Wetter zeigte sich von seiner schlechten Seite, das ganze Tal war von einer dicken Nebeldecke überzogen.
Nach dem Frühstück fuhren wir los, heute stand der Oberlauf des Russian River auf dem Programm. Wir hatten in einem Buch davon gelesen und marschierten kurz darauf los. Immer schön der Beschreibung folgend, was anfangs gar kein Problem darstellte. Wir waren überrascht dass doch auch noch andere Wanderer unterwegs waren. Damit hatten wir nicht gerechnet.
Den ganzen Weg redeten wir, vor allem ich, wegen den Bären und plötzlich sahen wir vor uns eine stattliche Elchkuh. Auch sie benutzte den Wanderweg, war ja auch einfacher als durch die Büsche zu gehen. Erstaunlicherweise hatte sie uns gar nicht wahrgenommen, trotz des Geplappers. Bis ich dann aber endlich den Fotoapparat zur Hand hatte war es fast zu spät und ich erwischte sie nur noch von hinten. Sie zog es vor nun durch das unwegsame Gelände zu gehen.
Irgendwann bogen wir dann falsch ab. Wir liefen durch mannshohes Gras und bewegten uns nur noch auf einem Trampelpfad. Die Stechmücken erwähne ich schon gar nicht. Es war ein Graus. Als wir dann vor der Barber Cabin standen bemerkten wir unseren Fehler. Wir versuchten aber dennoch weiter zu kommen und liefen am Ufer des Sees entlang soweit wir kamen. Aber wir kamen nicht viel weiter. Also nichts wie kehrt um und zurück auf den richtigen Weg zu den Upper Falls. Hier hatte es viele Rotlachse und auch ein paar Leute, einer davon mit einem Gewehr bewaffnet, was in mir immer ein flaues Gefühl im Magen auslöst.
Wir gingen ein Stück zurück um den Russian River unterhalb des Lower Lakes zu befischen. Hier tummelten sich Dolly Varden, Rainbows, Rot-, und Silberlachse. Ein richtiges Eldorado für jeden Angler.
Gegen 15.30 Uhr machten wir uns auf den Rückweg. Es war ein ganz toller Tag, das Wetter wollte zwar nicht so recht werden, aber immerhin regnete es nicht. Zu Hause angekommen mussten wir zuerst einmal unsere verschwitzen Kleider auslüften. Danach machten wir ein Feuer. Steak, Reis und Salat rundeten diesen Tag ab. Am späteren Abend fielen Tropfen.
Am 24. August wollten wir eigentlich früh raus um an den Kenai River zum Angeln zu gehen. Aber der Regen hielt uns davon ab, dieser prasselte mit aller Wucht auf’s Dach. Ein schönes Geräusch wenn man drinnen im warmen Bett liegt.
Wir konnten uns dann irgendwann aufraffen und fuhren nach Soldotna und erkundeten die Gegend. Auch durch forsteten wir ein Sportswear Warehouse und waren einmal mehr verblüfft und erstaunt ob dem Angebot für Outdoor Aktivitäten. Einfach verrückt.
Da wir schon gerade hier waren lag ein Besuch im Laundromaten nahe. Während unsere Wäsche in der Maschine war genehmigten wir uns eine warme Dusche.
Am Abend das Gleiche wie immer, Feuer machen, kochen, essen. Heute gab es Poulet Schenkel, Gemüse und Salat, allerdings mussten wir drinnen essen. Es war zu kalt.
Am 25. August entschlossen wir uns zur Weiterfahrt zum Anchor River. In einem Subway kauften wir uns Sandwich und Kaffee. Wie immer einer nervige Sache, zum Glück waren wir die einzigen Gäste und konnten uns Zeit nehmen die Zutaten aus zu suchen.
Das Wetter wurde immer schlechter, der Anchor River kam sintflutartig und braun daher. Wir suchten uns einen Campground. Das Highlight war dann eine Elchkuh mit ihren zwei Kälbern welche aus dem Dickicht kamen. Dafür verpassten wir wegen dem dichten Nebel die Einfahrt zum Kyllonen Campground. Wir fuhren ein Stück weiter, in der Mile Post wurde der Baycrest Campground in den höchsten Tönen gelobt, wir waren allerdings mehr als nur enttäuscht von dem Platz. Die Bewertung wurde wohl vor ein paar Jahren vorgenommen und da war es vermutlich noch ein ganz toller Platz. Die Lage wäre schön, aber eben, der Rest überhaupt nicht.
Also wieder zurück auf den Kyllonen RV Park. Dieser war auch nicht wirklich der Hammer, aber wir hatten Strom und konnten so alles wieder trocknen. Nach dem wir uns eingerichtet hatten machten wir einen Ausflug nach Homer. Hier war noch vieles so wie vor 20 Jahren als wir das erste Mal hier waren. Natürlich durfte auch ein Besuch im legendären Pup nicht fehlen uns so quetschten wir uns zwischen die vielen Besucher und bestellten ein Bier. Das Wetter zeigte sich sogar noch kurz von seiner sonnigen Seite und wir spazierten noch ein wenig durch den Hafen.  Zurück auf dem Campground machten wir wie fast immer ein Feuer und zu Marcos Freude gab es heute T-Bone Steak und Gemüse.
26. August, 06.30 Uhr Tagwache, duschen, Haare waschen und los Richtung Norden. Das Wetter war super, wir sahen das Meer, für die Berge am Horizont reichte es nicht, zu früh. Schon bald sahen wir einen Elch, kurz vor Soldotna den Zweiten. Letzterer rannte rechter Hand von mir plötzlich aus dem Wald und es kam fast zu einer Kollision. Wir erschraken fürchterlich und das Verrückte ist dass wir nichts hätten tun können ausser bremsen, was wir natürlich machten.
In Soldotna liessen wir einen Ölwechsel machen, 20 Minuten, 57 Dollar. Das ging ja flott von der Hand, kaum hatten wir abgehängt konnten wir schon wieder weiter.
Unser Ziel war der Quarz Creek Campground. Als wir dort ankamen staunten wir nicht schlecht, unser Platz war immer noch oder schon wieder frei. Wir stellten uns hin, machten das Fischerzeug bereit und fuhren nach Copper Landing. Hier buchten wir für Marco einen Tagestripp für Donnerstag auf dem Kenai River.
Danach fuhren wir zum Russian River, parkten und liessen uns von der kleinen Ferry an’s gegenüber liegende Ufer bringen. Kosten 32.25 Dollar für Parking und Überfahrt. Zum Glück waren nicht so viele Leute am Angeln.
So oder so, ich hatte Mühe hier zu angeln da ich mich mit dieser Technik welche man hier angeblich verwenden sollte nicht zurechtkam. Auch störte ich mich sehr daran wie viele Lachse gehakt wurden.
Auf Lachs durfte nicht mehr gefischt werden, es waren aber noch immer viele da und so kam es das immer wieder einer rausgezogen wurde.
Ich entschied mich nicht mehr zu angeln. Mein Buch hatte ich auch nicht mit dabei und so fand ich Beschäftigung indem ich Jagd auf die glitzernden Fliegen machte welche irgendwo im Fluss zwischen den Steinen hingen. Es war unglaublich was ich da alles raus holte. Meterweise Silch und dutzende Fliegen. Ein halbes Vermögen lag da im Wasser.
Auch Marco hatte es nicht so mit der Methode wie man hier fischen sollte und versuchte es in gewohnter Weise. Immerhin fing er einen Dolly Varden und eine riesige Rainbow, welche er aber wieder verlor. Gegen 17.00Uhr fuhren wir nach Hause und grillierten einmal mehr Spareribbs und Würstchen, diese waren mega scharf, für mich zu scharf.
27. August. Dass es immer noch regnet müsste eigentlich nicht erwähnt werden. Wir entschlossen uns die Gegend zu erkunden und fuhren los Richtung Hope. Nach gut einer Stunde erreichten wir das hübsche Dorf mit seinen ca. 200 Einwohnern. Wie vielerorts wurde auch hier vor gut hundert Jahren Gold gesucht und gefunden.
Wir verweilten einige Zeit hier, betrachteten die wenigen Häuser an der Mainstreet, besuchten das Museum, kauften im kleinen, aber gut sortierten Grocery Store noch ein, hielten da und dort einen Schwatz und waren verblüfft wie viele der Bewohner hier schon die Schweiz besuchten oder überhaupt Europa aufsuchten. Auch hier fragten wir uns von was die Leute hier lebten. Es ist und bleibt uns ein Rätsel.
Am Nachmittag ging Marco im Quarz Creek angeln. Es ging nicht lange und er fing eine prächtige Dolly Varden. Bald darauf tauchten Alex und Frank auf, die Beiden waren höchst erfreut uns wieder zu sehen. Heftiger Regen setzte ein und ich zog es vor nach Hause zu gehen wo ich schon mal das Hackfleisch kochte. Es dauerte eine Ewigkeit bis Marco auch endlich kam und nach dem Essen machten wir noch einmal einen Spaziergang zum Bach. Wohin den sonst.
Am Morgen des 28. Augusts musste Marco ja bereits um 08.00 Uhr in Copper Landing sein. Ich erkundigte mich gleich noch nach einem Laundromaten und siehe da, ganz in der Nähe hatte es einen. War mir gar nie aufgefallen. Also fuhr ich nach dem ich Marco abgesetzt hatte zurück und sammelte die ganze Wäsche ein. Tags zuvor hatte ja die Tankwartin einige Liter Benzin verschüttet.  Marco‘s Kleider rochen nicht gerade angenehm und ich war froh dass ich nun waschen konnte. Ich ging noch zur Post und danach zu Wildmen’s …um zu waschen. Es war total kurzweilig, Leute kamen und gingen, lustige und gfürchige Gestalten, ganz spannend. Ich kaufte mir einen Hot Dog, widmete mich meinem spannenden Krimi und die Zeit ging sehr schnell vorüber.
Als ich gegen 18.45 Uhr Marco abholte, wartete er bereits  seit eine Stunde. Seine Tour entpuppte sich nicht ganz so wie angepriesen. Fast keine Stopps am Ufer, aber ansonsten war es so weit okay. Am Abend entfachten wir wieder ein Campfire und es gab wieder einmal Spareribbs, Marco liebt dass und es begann wieder zu regnen.
Am 29. August fuhren wir zeitig los Richtung Norden. Das Wetter war besser, abe immer noch nicht gut. Die Fahrt führte uns via Anchorage, Palmer nach Tok. Irgendwann bemerkte Marco das der Öldruck sank, zum Glück nicht in den unteren Drittel, aber dennoch beunruhigend zumal wir auch einen eigenartigen Geruch wahrnahmen. Also stoppten wir inmitten der Wildnis am Strassenrand, Marco kroch unter den Truck und der Übeltäter wurde schon bald gefunden.
Der Super Mech., angeblich der beste Mann, hatte die Ölablassschraube nicht mehr angezogen. Und wir gaben ihm noch Trinkgeld für diese lausige Arbeit! Einmal mehr mussten wir feststellen dass einfach kein Verlass war auf die Leute hier oben. Nachdem der Schaden behoben war fuhren wir mit einem leicht unguten Gefühl weiter.
Wenigsten zeigte sich das Wetter von seiner besseren Seite. Ab und zu konnten wir die schneebedeckten Berge sehen und auch den Matanuska Gletscher. Als wir an einem Tümpel vorbei fuhren erhaschte ich einen Blick auf eine Insel im Wasser welche eher wie der Rücken eines Elches aussah. Auf meine bitte hin setzt Marco zurück und siehe da, die vermeintliche Insel entpuppte sich als Elchkuh. Wir bleiben eine ganze Weil stehen und beobachteten das Tier.
Kurz darauf erreichten wir dann unseren Campground. Hier waren wir bereits am Anfang unserer Ferien für eine Nacht. Wir stellten uns wieder auf den gleichen Platz. Obschon Labor Day Weekend war hatte es kaum Leute, schon gar keine Einheimischen. Wir machten ein Feuer, es gab Spareribbs, wie schon oft in diesen Ferien, dazu Gemüse und Salat.
Wir lernten dann ein Paar aus der Schweiz kennen welche kurz nach uns ankamen. Wir verabredeten uns für ein Glas Wein nach dem Essen. Während unseres Gespräches stellte sich heraus dass die Beiden Freunde in Smithers haben, welch wir auch kennen. Die Welt ist klein …
Als wir am 30. August erwachten war es extrem kalt in unserem Aufleger. Zum Glück konnten wir heizen und ich genehmigte mir eine ausgiebige, warme Dusche. In Tok konnten wir ja wieder Wasser auffüllen, kein Problem.
Inzwischen stellte Marco ein tolles Frühstück bereit. Rührei mit Schinken und ein guter Kaffee rundeten das Ganze ab. Als wir um 09.00 Uhr weiter fuhren sahen wir auch den Grund für die aussergewöhnliche Kälte. Es hatte weit herunter geschneit und die Berge waren alle weiss gezuckert. Ein wunderschöner Anblick.
Nach einem kurzen Stopp in Tok ging es dann weiter auf dem Alaska Highway Richtung Süden. Das Wetter war ganz gut, die Strasse ganz schlecht. Dem entsprechend hatten wir auch viele, lange Baustellen.
Bei der Grenzüberschreitung immer das Gleiche. Wem gehört dieses Auto, wo wird es eingestellt, wann ist der Rückflug etc.
Da und dort stoppten wir um uns die Beine zu vertreten und trafen auf ein Paar aus der Schweiz welches seit
Nach einer langen und mühsamen Fahrt erreichten wir dann den Congdon Crekk Campground. Die schönen Plätze am See waren bereits besetzt. Wir fanden dennoch einen wunderbaren, grosszügigen Platz ein Loop weiter oben mit dem Vorteil dass hier nicht so ein Wind blies wie direkt am See. Wir richteten uns ein, wie immer gab es etwas zu tun. Markise rausfahren zum Trocknen, Kiste ausräumen und alles trocknen und wieder Ordnung schaffen. Schliesslich mussten wir es ausnutzen wenn es schon mal nicht regnete.
Zum Abendessen machten wir das Hackfleisch welches wir in Bever Creek gekauft hatten. Es ist unglaublich, bis hier her  hatte es keinen so richtigen Laden und auch sonst kaum was. Das können wir uns hier fast nicht vorstellen, aber es geht auch.
Am 31. August reisten wir weiter nach Whitehorse. Das Wetter war wunderschön und wir konnten die tolle Landschaft in vollen Zügen geniessen. In der Stadt gingen wir noch einkaufen und danach ging die Fahrt weite zur Little Atlin Lodge. Wie immer wurden wir herzlich aufgenommen und verbrachten eine schöne Zeit an diesem traumhaften Ort am Little Atlin Lake.
Am 3. September ging unser Flug zurück in die Schweiz. Wir hatten zwar einen schlechten Start und nicht so tolles Wetter aber diese Reise war trotzdem ein wunderschönes Erlebnis, wir sahen viele Tiere, trafen interessante Leute und konnten uns sehr gut erholen. Dem Wetter sei Dank!